DMP-Vergütung: So steigern Sie den Ertrag in Ihrer Praxis
Oska Health Sales
DMP-Vergütung: So steigern Sie den Ertrag in Ihrer Praxis
Für Hausarztpraxen sind Disease-Management-Programme (DMPs) nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich interessant. Sie eröffnen planbare Honorareinnahmen, die unabhängig von Fallzahlbegrenzungen sind. Damit die Vergütung jedoch ihr volles Potenzial entfaltet, braucht es mehr als die bloße Teilnahme. Entscheidend ist, wie Sie Dokumentation, Organisation und Patientenbindung in Ihrer Praxis gestalten. In diesem Beitrag erfahren Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre DMP-Erträge steigern können.
Was sind Disease-Management-Programme (DMP)?
Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für Patient:innen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, KHK, Asthma oder COPD. Ziel ist eine kontinuierliche, qualitätsgesicherte Betreuung, die sowohl die Prognose als auch die Lebensqualität der Patient:innen verbessert.
Versorgungsebenen in Disease-Management-Programmen (DMP)
- Hausärzt:innen: Einschreibung, Koordination und Basisversorgung. Vieles sind Aufgaben, die ohnehin im Praxisalltag anfallen. Im DMP werden sie über standardisierte DMP-Bögen dokumentiert.
- Fachärzt:innen: Ergänzende Betreuung je nach Erkrankung, z. B. Kardiolog:innen bei KHK oder Diabetolog:innen bei Diabetes.
- Krankenhäuser: Einbindung bei stationärem Bedarf oder speziellen Eingriffen.
Herausforderungen mit DMP im Praxisalltag
In der Praxis zeigt sich oft: Nicht allein die Teilnahme an einem DMP entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch der Umgang mit Dokumentation, Abläufen und Patientenbindung. Viele Praxen stoßen auf dieselben Herausforderungen:
- Dokumentationsarbeit: Regelmäßige Quartalsbögen, strukturierte Anamnesen und Verlaufsberichte sind Pflicht.
- Fristen und Termine: Dokumentationen müssen fristgerecht übermittelt werden.
- Patientenbindung: Manche Patient:innen sehen DMPs als bürokratisch an und sind schwer zur regelmäßigen Teilnahme zu motivieren.
Tipps zur Optimierung der DMP-Vergütung
Tipp 1: Dokumentationsprozesse standardisieren
Dokumentation ist der Dreh- und Angelpunkt im DMP. Praxen profitieren, wenn sie feste Routinen etablieren:
- Legen Sie klare Verantwortlichkeiten fest: Wer vereinbart die Termine mit den Patient:innen, wer prüft Fristen, wer übermittelt die Bögen?
- Nutzen Sie Praxissoftware-Funktionen wie Erinnerungen, damit keine Termine versäumt werden.
- Planen Sie Dokumentationen direkt mit ein, anstatt sie „nebenbei“ zu erledigen.
Das Ergebnis: weniger Stress im Quartalsendspurt und kein Honorarverlust durch verpasste Abgaben.
Tipp 2: Medizinische Fachangestellte einbinden
Viele Aufgaben im DMP lassen sich delegieren. MFAs können etwa Blutdruckwerte, Blutzuckerprotokolle oder Anamnesefragen vorbereiten und dokumentieren.
- Bieten Sie interne Schulungen an, damit das Team mit den vertraglichen Vorgaben vertraut ist.
- Halten Sie die MFAs dazu an, direkt den nächsten Termin zu vereinbaren.
Tipp 3: Patientenschulungen sinnvoll nutzen
Patientenschulungen sind ein mögliches, aber kein verpflichtendes Element im DMP. Wer sie in der Praxis anbietet, kann damit zusätzliche Honorare generieren.
Wenn Sie sich für Schulungen entscheiden, empfiehlt es sich:
- Gruppenschulungen statt Einzelschulungen anzubieten: Das spart Ressourcen und bringt trotzdem die volle Vergütung.
- Externe Expertise einzubinden: Nutzen Sie Diabetesberater:innen oder andere spezialisierte Fachkräfte, um den Aufwand in der Praxis gering zu halten.
- Patient:innen motivieren: Kommunizieren Sie klar den Nutzen, damit die Teilnahme regelmäßig und verlässlich erfolgt.
Tipp 4: Abrechnung konsequent vorbereiten
Die DMP-Vergütung hängt davon ab, dass keine Leistungen „unter den Tisch fallen“. Häufig gehen Leistungen verloren, weil sie nicht dokumentiert oder abgerechnet werden.
- Überprüfen Sie am Quartalsende, ob die Abrechnungsziffern eingetragen wurden und die Dokumentationen übermittelt wurden.
Tipp 5: Digitale Unterstützung einsetzen
Digitale Tools können Abläufe erheblich erleichtern:
- Lassen Sie Patient:innen ihre Werte (z. B. Größe, Gewicht, Blutdruck) direkt digital erfassen. Die Daten fließen automatisch in die DMP-Dokumentation ein.
- Setzen Sie auf automatische Erinnerungen für Fristen und Wiedervorstellungen, um Versäumnisse zu vermeiden und Zeit zu sparen.
Tipp 6: Patient:innenbindung aktiv fördern
Eine stabile Teilnahmequote ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Ärzt:innen profitieren, wenn Patient:innen langfristig eingeschrieben bleiben.
- Machen Sie im Gespräch die Vorteile klar: engmaschige Betreuung, kontinuierliche Kontrolle, strukturierte Therapie.
- Setzen Sie auf persönliche Ansprache und motivierende Kommunikation.
- Nutzen Sie die DMP-Kontakte, um Vertrauen aufzubauen und zusätzliche Präventionsleistungen anzubieten.
Rechenbeispiel: Was die Optimierung von DMP bringen kann
Viele der genannten Tipps sind mit wenig Aufwand umzusetzen. Dieses Rechenbeispiel zeigt, welche großen Effekt sie aber auf die Vergütung haben können:
Eine Praxis betreut 100 Patient:innen mit Diabetes Typ 2 im DMP. Pro Patient:in und Quartal beträgt die Vergütung ca. 20 €. Jährlich ergibt das 100 × 20 € × 4 Quartale = 8.000 € zusätzliches Honorar.
Wer Prozesse optimiert, kann die Teilnahmequote erhöhen.
Fazit zur Optimierung der DMP-Vergütung
DMPs bieten Hausarztpraxen die Möglichkeit, die Versorgung chronisch Kranker strukturiert zu verbessern und gleichzeitig ein stabiles Zusatzhonorar zu erwirtschaften.
Mit standardisierten Abläufen, aktiver Patientenbindung und konsequenter Abrechnung nutzen Praxen das volle Potenzial der DMP-Vergütung – und sichern sich wirtschaftliche Vorteile bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung in der Versorgung.
Oska Health Sales
Bijan leitete mehrere Jahre ein diabetologisches Schwerpunktzentrum, bevor er in die Leitung einer Privatklinik wechselte. Dort baute er medizinische und operative Teams auf, verantwortete die nationale und internationale Patientenkommunikation, etablierte Kooperationen mit führenden Fachärzten in Deutschland und hielt Vorträge in den USA und Saudi-Arabien zu Immunologie und International Healthcare.
Er studierte Medizin an den Universitäten Mainz und Homburg-Saarbrücken und ergänzte seine Ausbildung durch eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung. Seine Stärke liegt im Aufbau leistungsfähiger Teams in der Medizin.